ETFs: Mit diesen Tipps investieren Sie erfolgreich (2024)

Wer Vermögen aufbauen will, setzt mitunter auf ETFs. Weil die Auswahl aber riesig ist, ist der passende ETF gar nicht so leicht zu finden. Diese Tipps helfen.

Sie gelten als renditestark, breit diversifiziert und kostengünstig: ETFs (Exchange Traded Funds) sind bei Sparerinnen und Sparern beliebt. Doch in welchen der unzähligen börsengehandelten Indexfonds investieren? Was ist bei der Auswahl wichtig? Fünf Punkte, auf die Anlegerinnen und Anleger achten sollten.

1. Anlageklasse, Region und Sektor

Aktien, Anleihen oder Rohstoffe? Wer in einen ETF investieren möchte, sollte sich zunächst überlegen, in welche Anlageklasse oder auch -klassen der Fonds investieren soll. Die Auswahl und Gewichtung sollte Ihrer persönlichen Vorliebe und Risikoneigung entsprechen.

Anschließend sollten Sie festlegen, in welche Region und welchen Sektor Sie mit Ihrem ETF investieren wollen. Soll der ETF nur Anteile deutscher Firmen enthalten oder international aufgestellt sein? Soll der ETF in Firmen aller Branchen investieren oder nur in Konzerne bestimmter Branchen – etwa Tech oder Pharma? "Weitere Faktoren können die Auswahl einschränken, etwa wenn der ETF nachhaltige Kriterien berücksichtigen soll", sagt Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen.

Entscheidend ist zudem, ob der ETF anfallende Gewinne ausschütten oder reinvestieren (thesaurieren) soll und ob Sie Ihr Investment als Einmalzahlung oder in monatlicher Abfolge tätigen wollen – dann sollte der ETF sparplanfähig sein. Erst wenn diese grundlegenden Entscheidungen getroffen sind, sollten Sie sich an die konkrete ETF-Auswahl machen.

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2. Die Kosten vergleichen

Nach der ersten Vorsortierung sollten schon viele der angebotenen ETFs durchs Raster gefallen sein. Und doch dürften noch einige übrig bleiben. Sortieren Sie jetzt auch all jene mit einer hohen Gesamtkostenquote – der sogenannten TER – aus. Im Regelfall sollten sich die Kosten zwischen 0,1 und 0,4 Prozent pro Jahr bewegen. Mehr zur TER lesen Sie hier.

"Exotische Themen-ETF liegen auch schon mal deutlich über dieser Preisspanne", sagt Nicolas Pilz von der Societas Vermögensverwaltung in Düsseldorf. Seiner Erfahrung nach ließen sich manche Anbieter auch ihre Bekanntheit bezahlen und langten deutlich mehr zu. Privatanleger sollten daher genau vergleichen.

3. Die Höhe des Fondsvolumen

Wie viel Geld verwaltet der ETF eigentlich? Auch das ist ein Faktor, auf den Privatanleger achten sollten. Einige Investmentbanken definieren bei ETF eine Mindestgröße von 50 Millionen Euro – vorher investieren sie nicht. Verbraucherschützer Mai empfiehlt eine Mindestgröße von 100 Millionen Euro, besser noch 500 Millionen Euro verwaltetes Fondsvermögen. Bei neueren Anbietern oder auch exotischen Themen-ETFs kann das Volumen anfangs recht klein – im Bereich weniger Millionen Euro – sein. "Hier ist die Kostenstruktur dann im Regelfall zu hoch", warnt Nicolas Pilz.

Gleichzeitig steige das Risiko, dass der ETF irgendwann geschlossen oder mit einem anderen verschmolzen wird, da dieser für den Anbieter ansonsten wirtschaftlich nicht auf Dauer tragbar ist. "Das kann für Anleger zusätzliche Kosten verursachen, wenn alles wieder neu anzulegen ist, außerdem könnten zu dem Zeitpunkt Steuern anfallen", sagt Thomas Mai.

4. Auflagedatum des ETF

Zu jung sollte der ETF auch nicht sein. "Kleine und junge Fonds laufen eher Gefahr, doch wieder mal geschlossen zu werden", so Verbraucherschützer Mai. "Wenn es einen ETF schon seit vielen Jahren gibt" sei dies für Anlegerinnen und Anleger hingegen "ein sehr gutes Zeichen", erklärt Markus Schultes von der Unikat Vermögensverwaltung in Mannheim. Häufig erreichten ältere ETF automatisch die erforderliche Mindestgröße.

Zudem können Anlegerinnen und Anleger an der Entwicklung der zurückliegenden Jahre ablesen, ob ein Investment sinnvoll gewesen wäre. "ETFs, die seit drei oder fünf Jahren existieren, kann man sehr gut mit anderen ETFs oder aktiven Fonds vergleichen", so Schultes. Es lässt sich prüfen, ob der dem ETF zugrundeliegende Index wirklich sinnvoll zusammengesetzt ist und sich auch langfristig gegen die Konkurrenz behaupten kann.

5. Steuerstatus des ETF

Auch auf den Steuerstatus des ETF sollten Sie unbedingt achten. Im Idealfall sollte der Fonds in der EU aufgelegt sein, was anhand der ersten beiden Buchstaben der internationalen Wertpapierkennnummer ISIN leicht zu erkennen ist. "DE" steht etwa für Deutschland, "LU" für Luxemburg und "IE" für Irland.

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"US-ETFs oder welche aus der Schweiz haben steuerliche Nachteile", sagt Verbraucherschützer Mai. Ihm zufolge ist es bei weltweiten ETFs mit vielen US-Titeln dagegen von Vorteil, wenn das Fondsdomizil Irland ist. "Denn dann fällt in der Regel weniger Quellensteuer an", so Mai.

ETFs: Mit diesen Tipps investieren Sie erfolgreich (2024)

FAQs

Wie viel sollte man pro Monat in ETFs investieren? ›

Wie viel Geld ihr in ETFs investieren solltet, hängt stark von individuellen Faktoren ab, doch es gibt ein paar Regeln, an denen ihr euch orientieren könnt. Wenn ihr schon einen Notgroschen (3–6 Monatsgehälter) und keine Schulden habt, könnt ihr versuchen, mindestens 10 bis 20 % eures Nettoeinkommens zu investieren.

Wie viel Geld nach 10 Jahren ETF? ›

Die durchschnittliche Rendite eines ETFs auf einen breiten Marktindex für eine Periode von 10 Jahren war in den letzten 50 Jahren 8,36% pro Jahr. D.h. eine Investitionssumme von 10.000 EUR wäre im Durchschnitt nach 10 Jahren auf 22.320 EUR angestiegen.

Sind ETFs wirklich so gut? ›

Wie sicher sind ETFs? Im Vergleich zu Investitionen in einzelne Aktien gelten ETFs als risikoarm. ETFs sind passiv verwaltete Fonds, die einen Index nachbilden. Wenn Sie beispielsweise in einen ETF auf den DAX investieren, befinden sich darin Anteile von allen Unternehmen, die auch im DAX gelistet sind.

Was sind die besten ETFs für Anfänger? ›

Bei der einfachsten Lösung mit nur einem ETF empfehlen wir nicht nur Anfängerinnen und Anfängern, auf den SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF oder den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF zu setzen. Die beiden ETFs decken mit circa 9.300 bzw. 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern rund 99 Prozent des Weltmarktes ab.

Kann man mit ETF schnell Geld verdienen? ›

Eine Geldanlage mit ETFs in den MSCI World Index hat in der Vergangenheit durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr zulegen können. Mit einer solchen Anlage würde die Zeit bis zur Verdoppelung Ihres Kapitals nur rund 10 Jahre dauern.

Was ist die 50 30 20 Regel? ›

Die Regel ist einfach zu verstehen: 50 Prozent Ihres Nettoeinkommens sollten für Fixkosten, 30 Prozent für persönliche Bedürfnisse und 20 Prozent zum Sparen vorgesehen sein. Aber wie genau funktioniert das und wie kann es Ihnen helfen, ein kleines Vermögen aufzubauen? Lassen Sie uns diese Frage im Detail klären.

Kann man sich ETFs jederzeit auszahlen lassen? ›

Wenn Du einen ETF-Entnahmeplan einrichtest, musst Du Dich zunächst entscheiden, wie viel Geld Du wann erhalten willst. Du kannst Dir Geld monatlich auszahlen lassen, aber auch nur alle drei Monate oder vielleicht auch nur einmal im Jahr. Oft verlangen Banken oder Broker pro Auszahlung eine prozentuale Gebühr.

Wie viel Geld in ETF um davon zu leben? ›

Das Vermögen, das du benötigst, um ausschließlich von Dividendenerträgen leben zu können, liegt bei knapp 783.000 Euro. Wenn du dieses Kapital in einen der beiden genannten ETFs investieren würdest, bekämst du eine Dividenden-Ausschüttung pro Vierteljahr, mit der du deinen Lebensunterhalt bestreiten könntest.

Welcher ETF hat die höchste Rendite? ›

Die ETFs mit der höchsten Ausschüttungsrendite
Anlagefokus ETFAusschüttungsrendite in EUR (aktuell)Rendite in EUR (1 Jahr)
Aktien Brasilien HSBC MSCI Brazil UCITS ETF USD+ 6,70%-12,33%
Anleihen Emerging Markets Staatsanleihen USD Xtrackers USD Emerging Markets Bond UCITS ETF 2D+ 6,70%+ 3,60%
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Warum sollte man nicht in ETFs investieren? ›

Was sind die Nachteile von ETFs? ETF-Anleger haben kein Stimmrecht auf Hauptversammlungen von Unternehmen. Bei Swap-ETFs kann der Tauschpartner pleitegehen. ETFs sind liquide und verleiten damit unter Umständen zum Zocken oder zu Panikverkäufen.

Warum gehen alle ETFs runter? ›

Denn momentan fällt der ETF, weil die großen Aktien und die Börsen weltweit fallen. Gründe dafür gibt es einige: Viele Anleger befürchten weiterhin eine Rezession, was nicht gut für Aktien ist. Zudem sind die Zinsen weiter sehr hoch und die Konflikte auf der Welt nehmen zu.

Was ist der Nachteil von ETF? ›

ETFs können nicht nur steigen, sondern auch fallen. Kursschwankungen und Börsencrashs werden 1:1 auf das ETF übertragen. So wie die ETFs in Aufwärtsbewegungen für zusätzliche Nachfrage sorgen und damit die Kursanstiege verstärken, gibt es auch in die Gegenrichtung eine Beschleunigung.

Wie lange sollte man einen ETF halten? ›

Du solltest deine ETF-Anteile über lange Zeiträume halten – also mindestens fünfzehn, wenn nicht sogar 20 Jahre. Das ist eine gängige Anlageempfehlung.

Wann ist der beste Zeitpunkt um ETFs zu kaufen? ›

Wann sollte ich ETFs kaufen? Bei Sparplänen spielt der Kaufzeitpunkt keine Rolle. Bei einem großen Einmalinvestment kann es hingegen sinnvoll sein, mittags zwischen 11.30 und 13 Uhr zu kaufen. Dann sind die Handelskosten (Spread) laut der Deutschen Börse am geringsten.

Wie erkenne ich einen guten ETF? ›

An der Liquidität und dem Fondsvolumen eines ETFs kannst du recht gut erkennen, wie es um die Wirtschaftlichkeit des ETFs steht. Je liquider die im ETF enthaltenen Wertpapiere, desto liquider ist auch der ETF. Bei einem Fondsvolumen von mehr als 100 Mio. Euro gilt die Wirtschaftlichkeit des ETFs als gesichert.

Wie viel investieren pro Monat? ›

In der Regel sollten Sie immer einen Teil Ihres Einkommens monatlich investieren. Dieser Anteil kann sich jedoch je nach Ihren Einkünften, Ihren Ersparnissen und Ihren Schulden ändern. Laut Experten, liegt der ideale Investitionsbetrag zwischen 15 und 25 % Ihres Einkommens nach Abzug von Steuern.

Wie viel ETF sind sinnvoll? ›

In wie viele ETFs sollte man investieren? Für gewöhnlich sollte in mindestens 2 ETFs investiert werden. Ziel sollte es sein, eine möglichst breite, globale Diversifikation zu erreichen, damit das Risiko des gesamten Portfolios langfristig möglichst gering bleibt.

Sind 10 ETFs zu viel? ›

Gerade als Einsteiger solltest du deine Investments einfach gestalten und stattdessen deine Zeit in dein Humankapital investieren. Grundsätzlich solltest du auch bei größeren Vermögen nicht zu viele verschiedene ETFs kaufen. Eine gute Obergrenze sind 8 bis maximal 10 ETFs im Portfolio.

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Author: Carmelo Roob

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