Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (2024)

Finanztest bewertet jeden Monat Tausende aktive Fonds und ETF nach ihrem Anlage­erfolg und untersucht dazu deren Chancen und Risiken.

Investmentfonds können von Finanztest die Auszeichnung „1. Wahl“ oder eine Punktebe­wertung erhalten, wobei fünf Punkte nach „1. Wahl“ die höchste Note darstellt, ein Punkt die schlechteste. Auf dieser Seite erklären wir die Grund­züge der Fonds­bewertung des Anlage­erfolgs durch Finanztest.

Tipp: Für Anleger mit Interesse an Nach­haltig­keit: In einigen Fonds­gruppen erstellen die Experten außerdem eine Nachhaltigkeitsbewertung.

Klassifizierung nach Anla­geschwer­punkt

Am Anfang einer fairen Fonds­bewertung steht die passende Gruppen­zuordnung. Investiert ein Fonds in globale Aktien – oder ausschließ­lich in deutsche Titel, Euro-Anleihen oder Rohstoffe? Finanztest ordnet jeden der 23000 in Deutsch­land zugelassenen Investmentfonds einer von rund 1500 Fonds­gruppen zu. Die Fonds­gruppen­zuordnung wird regel­mäßig über­prüft. Wechselt ein Fonds seine Strategie, kommt er in eine passendere Gruppe.

In den Fonds­gruppen wird, sofern möglich, ein Vergleichs­index definiert, auch Referenz­index oder Fonds­gruppen­benchmark genannt. An diesem müssen sich die Fonds einer Fonds­gruppe messen lassen.

Tipp: Grenzen Sie die Auswahl im Fondsfinder auf die für Sie relevanten Fonds­gruppen ein, indem Sie den entsprechenden Filter unter >Fonds­gruppen setzen

1. Wahl für markt­breite ETF

Als nächstes bestimmen die Finanztest-Analysten in den einzelnen Fonds­gruppen mark­breite ETF. Das Buch­stabenkürzel ETF steht für Exchange Traded Funds, auf deutsch: börsen­gehandelte Fonds. ETF sind gut handel­bar und günstig. Meist – aber nicht immer – bilden ETF einen Index ab, wobei mit „Index“ ein klares Set an Auswahl­regeln gemeint ist, zum Beispiel „Große Titel aus Deutsch­land“.

1.-Wahl-ETF sind inner­halb ihrer Fonds­gruppe möglichst breit gestreut und bilden einen Index ab, der ein ähnliches Konzept verfolgt wie der Referenz­index der Fonds­gruppe. Die Kombination aus breiter Streuung und geringen Kosten sorgt dafür, dass 1.-Wahl-ETF in ihrer jeweiligen Fonds­gruppe lang­fristig zu den besten Fonds gehören. Sie sind dauer­haft gut.

In vielen Fonds­gruppen gibt es auch nach­haltige 1.-Wahl-ETF. Die nach­haltigen ETF haben wegen ihrer ethischen und ökologischen Ausschluss­kriterien weniger Titel als die klassischen, sind aber noch hinreichend breit gestreut.

Tipps: Beachten Sie: Nicht jeder ETF ist 1. Wahl. Und ein 1.-Wahl-ETF aus der Gruppe Aktien Welt ist nicht vergleich­bar mit einem 1. Wahl-ETF aus der Gruppe Aktien Deutsch­land. Als Basis­investment eignen sich global anlegende 1.-Wahl-ETF, zum Beispiel auf den MSCI World Index. Im Fonds­finder können Sie sich alle ETF und Indexfonds anzeigen lassen. Nach dem Frei­schalten können Sie die Auswahl verfeinern, zum Beispiel indem Sie über >Weitere Filter >Anlage­erfolg auf 1. Wahl-ETF filtern.

Die Punktebe­wertung des Anlage­erfolgs

Alle mindestens fünf Jahre alte Fonds, die wir nicht schon mit 1. Wahl ausgezeichnet haben, erhalten eine Punktebe­wertung – sofern wir in der Fonds­gruppe einen Referenz­index definieren konnten. Die Punktebe­wertung hängt haupt­sächlich vom Chance-Risiko-Verhältnis des Fonds ab. Es gibt fünf Punkte für die besten Fonds und nur einen Punkt für sehr schlechte Fonds. Zur Ermitt­lung des Chance-Risiko-Verhält­nisses berechnen wir zunächst die Chancen und die Risiken der Fonds.

Chance und Risiko einzeln betrachtet

Zur Einschät­zung der Chancen und Risiken eines Fonds gehen wir wie folgt vor: Wir teilen die ­Monats­renditen der vergangenen 60 Monate in gute und in schlechte Renditen auf – wir nennen diese Glücks- und Pechrenditen. Gut heißt, die Monats­rendite des Fonds lag über dem Geldmarkt­zins und über Null. Schlecht heißt, die Rendite lag unter dem Geldmarkt­zins beziehungs­weise unter Null.

Chance und Risiko, also Glücks­rendite und Pechrendite bilden die ­Koor­dinaten eines Fonds im Chance-Risiko-Diagramm, welche Sie auf der Einzel­ansicht eines Fonds finden. Zur Einzel­ansicht eines Fonds gelangen Sie, indem Sie von der Startseite aus nach einem bestimmten Fonds suchen oder einen Fonds­namen im Fondsfinder ankli­cken. Scrollen Sie auf der Einzel­ansicht etwas nach unten, um zum Chance-Risiko-Diagramm zu gelangen. Der Anstieg der Geraden von Null durch ­einen Fonds entspricht dem Chance-­Risiko-Verhältnis des Fonds. Je weiter links oben ein Fonds im Chance-Risiko-Diagramm liegt, desto besser war sein Chance-Risiko-Verhältnis.

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Chance-Risiko-Zahl: Fonds relativ zum Index

Als nächstes setzen wir die Chancen eines Fonds ins Verhältnis zu seinen Risiken. Diese Chance-Risiko-Verhältnis eines Fonds normieren wir, indem wir es mit dem des Referenz­index der Fonds­gruppe vergleichen. Aus dem Vergleich von Fonds und Index resultiert die Chance-Risiko-Zahl. Liegt die Chance-Risiko-Zahl bei 100, war ein Fonds genauso gut wie der Index. Ist sie größer als 105, war der Fonds deutlich besser als der Index. Wir geben die Chance-Risiko-Zahl im Fondsfinder neben der Punktebe­wertung an.

Trend der Chance-Risiko-Zahl

Wir analysieren zusätzlich den Trend der Chance-Risiko-Zahl. Um den Trend zu ermitteln vergleichen wir die Chance-Risiko-Zahlen eines Fonds über zwei Zeiträume, nämlich über fünf Jahre und über drei Jahre. Der Trend zeigt, ob die Chance-Risiko-Zahl in jüngerer Zeit gestiegen, seit­wärts gelaufen oder gefallen ist. In den Tabellen stellen wir den Trend über Pfeile dar. Wünschens­wert sind Fonds mit steigendem Trend.

Tipps: Ein positiver Trend der Chance-Risiko-Zahl bedeutet nicht, dass der Fonds eine positive Rendite hatte. Ein positiver Trend heißt, dass der Fonds sich inner­halb seiner Fonds­gruppe relativ zur Fonds­gruppen­benchmark verbessert hat – das kann auch in einem fallenden Markt passieren. Sie können im Fondsfinder gezielt nach Fonds mit positivem Trend filtern, und zwar unter >Weitere Filter >Finanztest-Anla­gestrategien> Chance-Risiko-Zahl mit Aufwärts­trend.

Die Finanztest-Bewertung im Detail

Unsere Bewertungs­stufen für den Anlage­erfolg lauten:

  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (1) – Dauer­haft gut
  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (2) – Sehr gut
  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (3) – Gut
  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (4) – Mittel­mäßig
  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (5) – Schlecht
  • Fonds und ETF im Vergleich: Die Besten für Ihr Portfolio (6)– Sehr schlecht

Die Bestnote von fünf Punkten vergeben wir selten und meist nur vorüber­gehend. Dafür muss die Chance-Risiko-Zahl über 105 liegen und einen positiven Trend aufweisen. Zudem muss der Fonds bessere Chancen und geringere Risiken als der Referenz­index haben.

Für ein bis vier Punkte gelten folgende Grenzen bei der Chance-Risiko-Zahl:

  • Gut heißt, der Fonds hat eine Chance-Risiko-Zahl über 95.
  • Mittel­mäßige Fonds hatten immerhin noch eine Chance-Risiko-Zahl größer 85.
  • Schlechte Fonds kamen nur über 75.
  • Sehr schlecht sind Fonds mit einer Chance-Risiko-Zahl unter­halb 75.

Tipp: Sie finden die Fonds mit entsprechender Bewertung im Fondsfinder unter >Weitere Filter >Anlage­erfolg.

Stabile Fonds – klassisch oder grün

Die Punktebe­wertung kann und wird sich bei den meisten Fonds im Zeit­verlauf ändern. Wer immer auf die aktuellen Top-Fonds setzen will, muss daher öfters umschichten. Das ist für viele Anleger zu aufwendig und auch zu teuer. Die beste Lösung stellen 1.-Wahl-ETF dar, diese kann man einfach laufen lassen. Nun gibt es jedoch Anleger, die auf aktive Fonds setzen, aber ihr Depot nicht ständig über­prüfen und umschichten wollen.

Für diese Anleger identifizieren wir „stabile Fonds“ anhand folgender Kriterien:

  • Die Fonds müssen schon mindestens zehn Jahre am Markt sein.
  • Ihr Anlage­erfolg darf inner­halb dieses Zeitraums nie schlechter als zwei Punkte gewesen sein.
  • Ihre Rendite darf über jeden Fünf­jahres­zeitraum inner­halb der vergangenen zehn Jahre nie mehr als 5 Prozent­punkte hinter dem Index gelegen haben.
  • Zudem dürfen ihre aktuellen, laufenden Kosten nicht über 2,1 Prozent liegen.
  • Für klassische stabile Fonds verlangen wir zudem, dass ihre Markt­nähe inner­halb der vergangenen zehn Jahre nie unter 90Prozent fiel. Diese Fonds sind besonders für Filial­bank­kunden interes­sant.
  • Für stabile Fonds mit hoher Nach­haltig­keit gilt, dass ihre Markt­nähe nie unter 70Prozent lag und zudem die Nach­haltig­keit von Finanztest als mindestens hoch einge­schätzt wird.

Tipp: Sie finden stabile Fonds, indem Sie im Fondsfinder unter >Weitere Filter >Finanztest-Anla­gestrategien den Filter >Stabile aktive Fonds oder >Stabile aktive Fonds aus Filial­banken oder >Stabile Fonds mit hoher Nach­haltig­keit auswählen.

Markt­nähe: breit gestreut oder enger Fokus?

Einen wichtigen Hinweis auf den Charakter eines Fonds gibt die Markt­nähe. Sie zeigt, wie eng ein Manager den Vorgaben des Marktes folgt, in den er investiert: Hat er das Portfolio ungefähr so aufgestellt, wie es der Referenz­index der Fonds­gruppe vorgibt? Oder macht er sich auf die Suche nach ganz anderen Unternehmen? Je eigenwil­liger die Anla­gestrategie, desto nied­riger ist die Markt­nähe. Ein Wert von 100 Prozent bedeutet, dass sich der Fonds genau mit dem Markt bewegt. Werte über 70 Prozent bedeuten immer noch eine relativ hohe Nähe zum Markt. Je weiter der Fonds darunter liegt, desto mehr eigene Ideen bringt das Management ins Spiel. Anlegende können davon profitieren, tragen aber auch das Risiko von Managementfehl­entscheidungen.

Kostenlos für Sie: Rendite- und Risikokenn­zahlen

Zu allen Fonds finden Sie – schon vor dem Frei­schalten des großen Fonds­vergleichs – Basis­angaben wie zum Beispiel die Ertrags­verwendung oder die laufenden Kosten. Zudem erhalten Sie Rendite- und Risikokenn­zahlen und können die Wert­entwick­lung des Fonds mithilfe eines inter­aktiven Charts verfolgen.

So berechnet Finanztest die Renditen

Der quantitativen Punktebe­wertung von Finanztest liegen die Monats­renditen der Fonds zugrunde. Finanztest berechnet die Renditen immer auf Euro-Basis, sämtliche fonds­interne Kosten sind dabei schon berück­sichtigt, ebenso Erträge wie Zinsen oder Dividenden.

Nicht berück­sichtigt in der Renditebe­rechnung sind Kosten, die auf Seiten der Anleger anfallen – zum Beispiel Handels­kosten wie Ausgabe­aufschlag oder Börse­norder­gebühren, die Gebühren fürs Depot oder Steuern. Auch die Inflation ist hier außen vor – wir zeigen stets nominale Renditen.

Wir geben neben den Bewertungen auch die Renditen zur Information über verschiedene Zeiträume an. Die Renditen sind in Prozent pro Jahr angegeben. Die Stichtage für die Berechnung liegen immer am Monats­ende.

Weil nicht jede Fonds­gesell­schaft denselben Tag als den letzten des Monats definiert – etwa, weil er auf einen lokalen Feiertag fällt – kann es vorüber­gehend zu Renditedifferenzen kommen. Diese sind insbesondere bei ETF auf denselben Index sicht­bar, gleichen sich aber in den Folgemonaten wieder aus.

Interne Fonds­kosten berück­sichtigt

Hohe Kosten zerren an der Rendite. Durch unsere Bewertungs­methodik berück­sichtigen wir die fonds­internen Kosten. Wir geben die Kosten in den Fond­stabellen an. Sie entsprechen den „sons­tigen laufenden Kosten“ eines Fonds, wie sie in den gesetzlich vorgeschriebenen Basis­informations­blättern zu finden sind. In den laufenden Kosten enthalten ist zum Beispiel die jähr­liche Management- und Verwaltungs­gebühr des Fonds. Nicht enthalten sind Erfolgs­gebühren. Sollten Erfolgs­gebühren erhoben werden, weisen wir per Fußnote darauf hin.

Tipp: Kosten, die bei den Anlegenden anfallen, sind nicht berück­sichtigt. Das sind zum Beispiel die Ausgabe­aufschläge oder die Order­gebühren beim Kauf über die Börse.

Hier gehts direkt in den Fondsfinder. Und hier gibts mehr Infos zur Nachhaltigkeitsbewertung.

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Job: Corporate Healthcare Strategist

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