Auch mit wenig Kapital attraktiv: So kaufen Sie erfolgreich ETFs (2024)

  • Investitionen an der Börse sind zu komplex, zu zeitaufwendig, zu unsicher - deswegen scheuen viele Menschen diesen Schritt.
  • Mit dieser Anleitung kann allerdings jeder und jede erfolgreich ETFs kaufen.

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Um mit Wertpapieren zu handeln, muss man nicht zwingend ein Börsenprofi sein. Klar - wer Einzelaktien in sein Portfolio aufnehmen möchte, sollte genau wissen, was er tut. Wer stattdessen aber in börsengehandelte Indexfonds investiert, der muss sich über die Entwicklung eines einzelnen Unternehmens wenig Gedanken machen.

Sogenannte ETFs (Exchange Traded Fund) bilden die Werte eines ganzen Index, zum Beispiel die des Deutschen Aktienindex Dax, ab. Entwickeln sich also die 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen positiv, schneidet auch der ETF entsprechend gut ab.

Bereits für wenig Geld können Anleger so eine breite Streuung ihrer Wertpapiere erreichen und damit das Risiko von Verlusten verringern. Für den langfristigen Vermögensaufbau sind diese Wertpapiere daher auch für Menschen mit wenig Kapital attraktiv. Und so funktioniert's.

1. Einrichtung eines günstigen Depots

Egal mit welcher Art von Wertpapieren man handeln möchte: Ohne Depot geht es nicht. Das gilt auch für ETFs. Wer also noch kein Depot hat, muss dieses bei einem Anbieter seiner Wahl eröffnen. Das Angebot dafür ist inzwischen groß und reicht vom preisgünstigen Neobroker über den Onlinebroker bis hin zur klassischen Filialbank. Um ein möglichst günstiges, zu seinen Bedürfnissen passendes Depot zu finden, lohnt eine aufwendige Marktrecherche.

"Der erste Impuls, einfach eines bei der Hausbank zu eröffnen, ist zwar der einfachste Weg, kann aber durchaus teuer werden", sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Oft lässt sich dort zwar ein Beratungsangebot nutzen. Wer aber bei seinen Anlageentscheidungen auf Beratung verzichten kann, sollte vor allem auf Aspekte wie laufende Depotkosten und Handelsgebühren achten, sagt Kurz. Diese Punkte entscheiden Online- und Neobroker häufig für sich.

Außerdem wichtig: Das Angebot an handelbaren Wertpapieren und ETFs ist von Anbieter zu Anbieter verschieden. Laut Kurz lohnt sich gerade für Anleger, die mithilfe von ETF-Sparplänen Vermögensbildung betreiben wollen, ein Blick darauf, wie viele ETFs sparplanfähig sind.

Zudem kann es nicht schaden, wenn das gewählte Institut dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehört. Zwar gehöre ein Depot im Falle einer Pleite nicht zur Insolvenzmasse des Instituts, ein eventuell vorhandenes Verrechnungskonto allerdings schon, sagt Kurz.

2. Guten Index als Basis wählen

Ist das Depot eingerichtet, gilt es, geeignete Indizes zu finden, die zur Anlagestrategie passen. Die entscheidenden Faktoren dabei sind laut Kurz der angestrebte Anlagezeitraum und die Risikobereitschaft des Anlegers. Wer sich eine Altersvorsorge aufbauen möchte, sollte selbst bei hoher persönlicher Risikoaffinität eine ausreichende Diversifizierung des Portfolios keineswegs vernachlässigen.

"Branchenindizes scheiden daher ebenso aus wie Themen- und Länderindizes", sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Der gern gewählte Klassiker: der MSCI World Index. Er umfasst Unternehmen aus etwa zwei Dutzend Industrieländern. Der MSCI All Country World Index sowie der FTSE All-World Index enthalten darüber hinaus auch Unternehmen aus Schwellenländern. ETFs auf diese Indizes seien als Grundlage sehr gut geeignet, sagt Nauhauser.

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3. ETF auswählen

Hat man sich für einen Index oder mehrere Indizes entschieden, geht es an die Auswahl der ETFs, die diese nachbilden. Ein wichtiges Kriterium dabei: die Kosten. Denn nicht nur der Anbieter des Depots verlangt Gebühren. Auch bei ETF-Anbietern fallen Kosten an, an denen Anlegerinnen und Anleger beteiligt werden. Sie können sich von ETF zu ETF unterscheiden. Nauhauser zufolge gibt es bei weltweiter Streuung ETFs mit laufenden Kosten von weniger als 0,4 Prozent pro Jahr.

Neben den Kosten gibt es aber eine ganze Reihe weiterer Dinge zu beachten. Zum Beispiel die Tracking-Qualität. Sie gibt an, wie genau die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index nachgebildet wird. Ein möglicher Unterschied zwischen der Rendite des Index und der Rendite des ETF wird als Tracking-Differenz bezeichnet.

Laut Kurz sind die Tracking-Differenzen bei ETFs zwar meist ähnlich. Aber selbst geringe Unterschiede können auf lange Sicht Einfluss auf die Rendite haben. Daher lohne es sich, langfristige Entwicklungskurven von ETF und nachgebildetem Index übereinanderzulegen. Mit den Chartfunktionen vieler Online-Portale ist das einfach möglich.

Zudem sollte das Fondsvolumen des ETF am besten mehr als 100 Millionen Euro betragen, sagt Kurz. Nach Angaben Nauhausers besser noch mehr als 300 Millionen Euro. Mit dem hohen Volumen gingen zum einen Kostenvorteile einher. Zum anderen sei die Gefahr einer Schließung bei großen ETFs geringer, sagt Nauhauser.

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4. Sparstrategie zurechtlegen

Das Depot ist eingerichtet, der ETF ausgewählt. Jetzt müssen nur noch Anteile des ETFs gekauft werden. Das funktioniert - je nachdem, wo das Depot eröffnet wurde - per App, online oder mithilfe des Bankberaters direkt in der Filiale.

Besonders gängig sind sogenannte Sparpläne. Wer sich dafür entscheidet, kauft mit einem vereinbarten Betrag in regelmäßigen Abständen - zum Beispiel monatlich oder quartalsweise - Anteile des ausgewählten ETFs. Je nach aktuellem Kurs landen dann unterschiedlich viele Anteilsscheine im Depot.

Sparpläne können schon mit kleinen Beträgen beginnen, wie die Stiftung Warentest in ihrem Ratgeber "Anlegen mit ETF" erklärt. Üblich seien 25 oder 50 Euro pro Monat als Mindestrate. ETF-Sparpläne sind aber flexibel. Die Raten können jederzeit geändert oder ausgesetzt werden. Auch können zu jedem Zeitpunkt Teilbeträge durch Anteilsverkäufe aus dem Depot entnommen werden, ohne dass der Sparplan erlischt.

Übrigens: Vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers können ebenfalls in bestimmte ETFs fließen. Über dieses Geld können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber nicht frei verfügen. Erst nach Ablauf der Sperrfrist von sieben Jahren ist dieses Geld abrufbar.

5. Bei Börsencrashs die Füße stillhalten

Anleger, die zum Vermögensaufbau mit einem langfristigen Horizont von mindestens zehn Jahren in ETFs investieren, sollten auch bei rapiden Talfahrten des Börsenkurses in der Krise die Füße stillhalten. Der Stiftung Warentest zufolge zeigt die Geschichte, dass fast jeder Börsencrash nach einigen Jahren wieder aufgeholt werden konnte. Wer in der Panik jedoch alles schnell verkauft, macht aus den sogenannten Buchverlusten, die vorerst nur auf dem Depotauszug existieren, echte Verluste. (ff/dpa)

Auch mit wenig Kapital attraktiv: So kaufen Sie erfolgreich ETFs (2)

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Wer im Digitalzeitalter noch auf klassische Briefe setzt, muss für den Versand im nächsten Jahr etwas mehr zahlen. Das Inlandsporto für einen maximal 20 Gramm schweren Standardbrief erhöht sich zum 1. Januar um 5 Cent, für Postkarten sogar um 10 Cent.

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Auch mit wenig Kapital attraktiv: So kaufen Sie erfolgreich ETFs (2024)

FAQs

What is the best ETF for long term growth? ›

  • Vanguard S&P 500 ETF (VOO)
  • Schwab U.S. Small-Cap ETF (SCHA)
  • Invesco QQQ Trust (QQQ)
  • Vanguard High Dividend Yield Index ETF (VYM)
  • Vanguard Total International Stock ETF (VXUS)
  • Vanguard Total World Stock ETF (VT)
  • iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF (AGG)
Feb 16, 2024

What is the 75 5 10 rule? ›

Diversified management investment companies have assets that fall within the 75-5-10 rule. A 75-5-10 diversified management investment company will have 75% of its assets in other issuers and cash, no more than 5% of assets in any one company, and no more than 10% ownership of any company's outstanding voting stock.

Which ETF gives the highest return? ›

100 Highest 5 Year ETF Returns
SymbolName5-Year Return
IUSInvesco RAFI Strategic US ETF14.75%
OEFiShares S&P 100 ETF14.73%
SPHBInvesco S&P 500® High Beta ETF14.58%
SPYGSPDR Portfolio S&P 500 Growth ETF14.40%
93 more rows

What is the best ETF to beat the S&P 500? ›

It might be tempting to dabble with exotic or offbeat investments in the short term. But if you're looking to beat the S&P 500 over the long haul, one ETF stands apart: Invesco QQQ Trust (QQQ). The Invesco QQQ ETF, usually just called QQQ, is a top performer this year.

What is the 10 5 3 rule of investment? ›

Understanding the 10-5-3 Rule

The 10-5-3 rule is a simple rule of thumb in the world of investment that suggests average annual returns on different asset classes: stocks, bonds, and cash. According to this rule, stocks can potentially return 10% annually, bonds 5%, and cash 3%.

What is Rule 72 in business? ›

Do you know the Rule of 72? It's an easy way to calculate just how long it's going to take for your money to double. Just take the number 72 and divide it by the interest rate you hope to earn. That number gives you the approximate number of years it will take for your investment to double.

What is the 90 10 rule for spending? ›

The 90-10 rule says that 90% of your refund will go toward financial progress like paying down debt, saving or investing. The other 10% is fluff money. Do what you want with it with zero guilt or regret.

Which ETF has the best 10 year return? ›

1. VanEck Semiconductor ETF
  • 10-year return: 24.37%
  • Assets under management: $10.9B.
  • Expense ratio: 0.35%
  • As of date: November 30, 2023.

Are ETFs good for long term growth? ›

ETFs can be a great investment for long-term investors and those with shorter-term time horizons. They can be especially valuable to beginning investors. That's because they won't require the time, effort, and experience needed to research individual stocks.

Are growth ETFs a good long term investment? ›

Key Takeaways. Both value and growth ETFs can be an important part of any portfolio, contributing to its diversification. The choice to focus on either value ETFs or growth ETFs comes down to personal risk tolerance. Growth ETFs may have higher long-term returns but come with more risk.

What is the most profitable ETF to invest in? ›

7 Best ETFs to Buy Now
ETFAssets Under ManagementExpense Ratio
Invesco QQQ Trust (QQQ)$254 billion0.20%
Vanguard Information Technology ETF (VGT)$70 billion0.10%
VanEck Semiconductor ETF (SMH)$16.3 billion0.35%
Invesco S&P MidCap Momentum ETF (XMMO)$1.6 billion0.34%
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Apr 3, 2024

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Author: Stevie Stamm

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Name: Stevie Stamm

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